Interview mit Magnus E. Mein, fast 82 alt, Vater von Madeleine Mein, über die Maskenpflicht und was die Einschränkungen für ihn bedeuten
Madeleine: Papa, sag mal, wie viele Masken besitzt Du eigentlich?
Magnus: Zwei. Deine Schwester hat mir beide genäht. Sie ist da ziemlich begabt.
Madeleine: Da kannst Du aber froh sein. Ich weiß genau: Gekauft hättest Du Dir keine einzige. Da geht es Dir ähnlich wie mir. Wann trägst Du sie?
Magnus: Nur beim Einkaufen. Im Supermarkt, beim Bäcker, in der Tankstelle oder wenn ich essen gehe im Restaurant beim Hinein- und Hinausgehen. Sobald ich draußen bin, zieh ich das Ding sofort vom Gesicht ab.
Madeleine: Du bist kein Maskenfreund, stimmt`s?
Magnus: Natürlich nicht. Die Maske hat mir schon so vieles verhagelt dieses Jahr.
Madeleine: Reisen zum Beispiel…
Magnus: Ja. Ich wollte nach Berlin reisen, zu Dir und den Enkeln, wie jedes Jahr. Ich wollte im Sommer an die Nordsee fahren, Insel-Hüpfen. Über Weihnachten wollten wir alle zusammen nach Österreich fahren. Es wäre unser erstes Weihnachten in den Bergen gewesen. Ich hatte mich sehr gefreut. Alles hat sich wegen Corona und der Maskenpflicht in Luft aufgelöst.
Denn Du weißt, ich fahre weitere Strecken nicht mehr mit dem Auto. Die Bahn sagt mir auch nicht so zu. Ich hatte zu häufig Verspätungen und andere Unannehmlichkeiten wie schnelle Gleiswechsel und so weiter. Für solche Sachen bin ich zu alt. Ich buche am liebsten organisierten Busreisen. Da steigt man ein und später am Ziel aus. Ist super bequem. Nur: Sie verlangen, dass man während der gesamten Fahrt mit Maske im Bus sitzt. Und das will ich nicht. Damit fällt auch diese Option weg.
Madeleine: Warum magst Du die Maske im Bus nicht tragen?
Magnus: Das ist über so viele Stunden – die Reise nach Berlin dauert zum Beispiel rund acht Stunden – viel zu anstrengend für mich. Man kann ja kaum atmen. Außerdem kann man sich mit seinen Mitreisenden nicht anständig unterhalten. Man erkennt die Leute ja gar nicht, wenn sie so einen Lappen über Mund und Nase tragen. Das ist fürchterlich. Ich sage es mal grundsätzlich: Das Ding im Gesicht ist das Gegenteil von Freiheit. Es ist eher wie Sklaverei.
Madeleine: Glaubst Du, das alles ist bloß Gängelung?
Magnus: Ich weiß es nicht. Könnte sein. Aber ich kann es nicht beweisen. Fakt ist: Mir fehlt das Reisen, insbesondere nach Berlin. Das tut mir in der Seele weh. Und was ich auch furchtbar finde: Die Beschränkungen schaden der Wirtschaft. Viele Firmen stehen vor dem Ruin. Das ist ganz schlecht. Wir verspielen unseren Wohlstand.
Madeleine: Du bist kritisch. Wie nimmst Du Deine Umwelt wahr? Sind die Leute in Deinem Dorf auch kritisch und hinterfragen die Corona-Maßnahmen, die Maskenpflicht etc., oder nehmen sie alles einfach hin?
Magnus: Sie nehmen es leider hin. Ich habe noch keinen einzigen Kritiker getroffen.
Madeleine: Puh. Echt nicht? Wie kannst Du Dir das erklären?
Magnus: Ist nichts Neues: Masse denkt nicht, Masse wird gelenkt.
Madeleine: Das ist mal eine Aussage. Wow. Apropos: Sag mal, Du schaust doch auch die sogenannten Massenmedien, ARD und ZDF und so. Du bist doch im Grunde Teil der Masse. Warum bist Du kritischer?
Magnus: Darüber reden wir das nächste Mal. Es ist bald 22.30 Uhr. Ich bin fast 82, ich habe eine Augen-OP hinter mir. Ich muss mal schlafen. Bis nächste Woche, Töchterchen, o.k.? Ich freu mich.
Madeleine: Oh ja, Papa, gerne. Dann reden wir weiter. Ich bin total gespannt. Gute Nacht. Dann sprechen wir über die Medien und weiteres….